Gäben die Regierungen den Konsumenten ein Grundeinkommen als Vorschuss für eine würdige Teilhabe am Wohlstand, ginge es schlagartig auch den Unternehmen besser, zunächst jedenfalls denen, die für die Grundversorgung, wie Wohnen, Bildung, Gesundheit, Mobilität, etc., stehen letztlich deren Lieferanten und Zulieferindustrien und allen, die Teil der Lieferkette sind.
Denn genau an diesem Punkt schwächelt das politische System mit seinem Festhalten an dem Dogma, die Unternehmen seien der Motor der Wirtschaft und nicht die Konsumenten.
Es kommt einem vor, als ob man das Pferd von hinten aufzäumt. Die Interessen der Unternehmen lehnen sich nicht an die der Konsumenten, sondern entfernen sich. Scheinheilig suchen die Unternehmen Kundennähe mit teurer Werbung, statt mit fairen und nützlichen Angeboten auf ehrliche Kundenbindung zu setzen. Sie verschulden sich und den Staat und verschreiben sich einem vermeintlichen Wachstum, dem die Politik geflissentlich nach eifert. Das Bruttosozialprodukt scheint sich aus den Augen derjenigen zu verlieren, die die Pfründe ihrer Wähler sichern sollen, statt ihre eigenen.
Wenn die Zielgröße des Wachstums für eine größere Verteilungsmasse sorgt, wären Verteilungsfragen auch leichter zu lösen. Was auch dem politischen Ziel, nämlich der rechtlich verankerten Förderung der Stabilität und des Wachstums der Wirtschaft gleich käme und gleichermaßen zur Abwehr der gegeben Störung des gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichts beitrüge.
Ein sehr wohl nicht bedingungsloses Grundeinkommen doch eigentlich schon allen Menschen im intrinsischen Sinne gut stände. Nicht zuletzt sei der Gründergeist geweckt, so plädieren Elon Musk sowie Zuckerberg und Co.. Jedenfalls halten diese Protagonisten das BGE auch als Motor für den Arbeitsmarkt als unersätzlich. Sie begründen BGE vornehmlich als Konsequenz u.a. der Digitalisierung, so dass selbst der ehemalige Siemenschef Joe Kaeser darauf setzt.
Und die Diskussion ob der vermeintlich ausgeblieben Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt wäre obsolet. Sicherlich zur Enttäuschung der BGE-Gegner. Dass während dessen die steigende Nachfrage durch höhere Einkommen mehr Arbeitsplätze mit womöglich auch besseren Einstiegsbedingungen schafft, welche dann übrigens auch die Schwächsten und vermeintlich Faulen (Hartz4, AlG, § 850c ZPO) auf den Plan rufen würden, bliebe der Wirtschaft vorenthalten.
Insofern wirft der Verfasser jenen, die das BGE verneinen, Impertinenz, Ignoranz, Neid, Realitätsverlust, Gemeinheit kurzum mangelnde Gerechtigkeitsvorstellungen vor und mahnt eine Verringerung der Ungleichheit der personellen Einkommensverteilung an.
Inwiefern sich der Spreu vom Weizen trennt, wird die Lernkurve zeigen. Grundeinkommen-Experimente jedenfalls, nur mit den Schwachen der Arbeitswelt, sind verwerflich.
Letztendlich auch die Unternehmen, vorneweg die Konzerne, gemäß dem Vorbild vorgenannter Protagonisten, die Chance nutzen sollten, jedem sein Grundeinkommen zu gönnen und ihr Heil an einer gesunden Nachfrage zu orientieren, statt die Politik zu bemühen und sich am Staat und Steuerzahler via Kaufanreiz-Subventionen zu bedienen.
Bliebe da noch die große Frage nach dem Woher. Woher die Liquidität, denn nichts anderes ist das Grundeinkommen, nehmen? Hier sind progressive Politiker und Volkswirte gefordert, Lösungen entwickeln zu wollen. Die Vorlage schon bei Silvio Gesell auszumachen wäre.
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